Logistikbereiche: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 26. September 2007, 12:07 Uhr

In einem Unternehmen finden praktisch überall logistische Prozesse statt, daher wird in der Praxis in verschiedene Logistikbereiche unterteilt. So verschieden die Aufgabenberiche der einzelnen Abteilungen in einem Unternehmen sind, so verschieden sind auch die Aufgaben der einzelnen Logistikbereiche.

Beschaffungslogistik

Die Aufgabe der Beschaffungslogistik liegt darin die benötigten Waren, Informationen und dergleichen möglichst effizient vom Lieferanten zu beziehen.

Lagerlogistik

Die Lagerlogistik ist der Bereich der für eine möglichst optimale Lagerorganisation zuständig ist. Ebenso gehören hier die Standortauswahl sowie die Einrichtung des Lagers in diesen Bereich.

Produktionslogistik

In der Produktionslogistik werden die Abläufe der Produktion gesteuert. Hier reicht der Bereich von der Übernahme der bereitgestellten Materialien über den gesamten Produktionsprozess bis hin zur Weitergabe der hergestellten Produkte an nachgelagerte Prozesse. Gerade in der Automobilindustrie hat die Produktionslogistik heute einen sehr hohen Stellenwert, da hier die benötigten Teile oftmals von den Zulieferern direkt Just-in-Time an das Fliessband geliefert werden.

Transportlogistik

Die Transportlogistik kümmert sich um alle Dinge die nötig sind um Waren an den Ort zu verbringen wo sie benötigt werden. Sie legt Transportwege und die Transportmittel fest. Sie steuert auch die Be- und Entladung der Fahrzeuge.

Ersatzteillogistik

Die Ersatzteillogistik sichert die Versorgung mit Ersatzteilen.

Instandhaltungslogistik

Die ständige Betriebsbereitschaft (Maschinen, Anlagen) sicherzustellen ist Aufgabe der Instandhaltungslogistik.

Distributionslogistik

Die Distributionslogistik hat die Aufgabe die verkauften Ware zum Empfänger zu befördern. Auch hier ist es wieder Aufgabe der Logistik geeignete Beförderungsmittel und Strecken auszuwählen.

Entsorgungslogistik

Aufgabe der Entsorgungslogistik ist die Umweltschonende und kostengünstige Entsorgung nicht mehr benötigter Materialien.

Informationslogistik

Die Informationslogistik ist für den Aufbau des Informationssystems (meist mithilfe der EDV) und die reibungslose funktionsweise zuständig.

Ziele

Diese einzelnen Logistikbereiche dürfen nicht mehr als abgeschlossene Bereiche angesehen werden, sondern müssen heutzutage fließend in einander übergehen. Die einzelnen Bereiche müssen also sachlich und zeitlich aufeinander abgestimmt werden damit der Ablauf des Gesamtprozesses nicht gestört wird. Auch wird eine immer weitergehende Vernetzung zwischen verschiedenen Unternehmen immer wichtiger. Der Austausch von Daten mithilfe des EDI-Standards spielt hier eine wichtige Rolle.

Je besser alle Bereiche aufeinander abgestimmt sind desto besser werden die Ziele der Logistik erreicht:

• kurze Lagerzeiten
• kurze Lieferzeiten
• hohe Lieferbereitschaft
• niedrige Durchlaufzeiten
• geringe Bestände
• hohe Lieferzuverlässigkeit
• große Lieferflexibilität
• geringe Wartezeiten
• niedrige Fehlerquote
• wenig Leerfahrten

Nach der Formulierung von Prof. Dr. Jünemann sind die Ziele der Logistik:

1. die richtige Menge

2. der richtigen Objekte (Güter, Personen, Energie, Informationen)

3. am richtigen Ort (Quelle oder Senke) im System

4. zum richtigen Zeitpunkt

5. in der richtigen Qualität

6. zu den richtigen Kosten bereitzustellen.

Die Logistik gewährleistet eine reibungslose Gestaltung des gesamten Material-, Wert- und Informationsflusses.