Elektronischer Datenaustausch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Lager- & Logistik-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
K
K (hat EDI nach Elektronischer Datenaustausch verschoben: Bitte keine Artikel unter der Abkürzung anlegen!)
 
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
Bezeichnet ein wahrscheinlich in den 1960er Jahren zum ersten mal in den USA verwendetes verfahren um Daten vollelektronisch zwischen verschiedenen Datenverarbeitungsystemen auszutauschen.  
 
Bezeichnet ein wahrscheinlich in den 1960er Jahren zum ersten mal in den USA verwendetes verfahren um Daten vollelektronisch zwischen verschiedenen Datenverarbeitungsystemen auszutauschen.  
  
Wurde früher zum Beispiel die Adresse eines Warenempfängers per Fax vom Versender zum Transporteur übertragen musste die Adresse manuell im System des Transporteurs erfasst werden. Durch EDI besteht die möglichkeit diese Adresse direkt von einem System zum anderen zu übertragen. Damit dies funktioniert müssen Standards zwischen Absender und Empänger des EDI-Datensatzes definiert werden.
+
Wurde früher zum Beispiel die Adresse eines [[Empfänger]]s von [[Ware]]n per Fax vom [[Absender]] zum [[Frachtführer|Transporteur]] übertragen musste die Adresse manuell im System des Transporteurs erfasst werden. Durch EDI besteht die möglichkeit diese Adresse direkt von einem System zum anderen zu übertragen. Damit dies funktioniert müssen Standards zwischen Absender und Empänger des EDI-Datensatzes definiert werden.
  
Nehmen wir als Beispiel diesen Adressdatensatz:
+
In den meisten Fällen werden Daten an mehr als ein System versendet, daher macht es kaum Sinn eine direkte Übertragung in das jeweils andere System anzustreben. Dadurch müsste für jedes Empfangssystem ein eigener Konverter geschrieben werden, jeder Absender müsste für jeden möglichen Empfänger einen passenden Konverter bereithalten. Dieses Problem wurde zum Beispiel durch den von den United Nations [[UN]] geschaffenen, weltweit gültigen EDIFACT Standard gelöst. EDIFACT standardisiert das Format der versendenten Nachrichten, nicht deren Übertragung. Es ist mittlerweile üblich das der Versender seine Daten in ein Standardformat konvertiert. Im Gegenzug nimmt der Empfänger wieder eine Konvertierung für sein eigenes System vor. Somit ist es für einen Versender ohne großen Aufwand möglich verschiedenste Empfangsysteme zu bedienen.
Kundennummer: 1212
 
Name: Hans Mustermann
 
Straße: Musterweg 15
 
Ort: 54321 Musterdorf-Altstadt
 
Dieser ist beim Absender der EDI-Nachricht in folgender Form in der Datenbank gespeichert:
 
Kundennummer: nur Zahlen, max. 6-stellig, kann ausgefüllt sein
 
Name: nur Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Straße: Zahlen und Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Ort: Zahlen und Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Das System des Empängers ist wie folgt aufgebaut:
 
Kundennummer: erstes Zeichen ein Buchstabe, rest Zahlen und Buchstaben max. 8-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Vorname: nur Buchstaben, max. 256-stellig, kann ausgefüllt sein
 
Nachname: nur Buchstaben, max. 256-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Straße: nur Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Hausnummer: Zahlen und Buchstaben, max. 8-stellig, kann ausgefüllt sein
 
Postleitzahl: nur Zahlen und "-", max. 8-stellig, kann ausgefüllt sein
 
Ort: nur Buchstaben, max. 256-stellig, muss ausgefüllt sein
 
Ortsteil: nur Buchstaben, max. 256-stellig, kann ausgefüllt sein
 
Alleine schon aus den unterschieden im Aufbau der beiden Datenbanken ergibt sich die Notwendigkeit, dass sich Absender und Empfänger der Nachricht im Vorfeld auf ein einheitliches Datenübertragungsformat einigen müssen. Die Datenbank des Empfängers würde schon beim Eintragen der Kundennummer einen Fehler ausgeben da das erste Zeichen des Feldes kein Buchstabe ist. Nun müssen sich die beiden Geschäftspartner also auf ein einheitliches Übertragungsformat einigen. Das hat zur folge das zumindest einer der beiden die Daten Konvertieren muss damit diese dem ausgemachten Standard entsprechen.
 
 
 
Nehmen wir an der Empfänger verfügt im Gegensatz zum Absender über eine eigene IT-Abteilung, für ihn ist es kein Problem die Daten zu konvertieren damit sie vom System ohne Probleme integriert werden können.
 
 
 
Der Datensatz wird nun vom Absender wie nachstehend versendet:
 
<1212:Hans Mustermann:Musterweg 15:54321 Musterdorf-Altstadt>
 

Aktuelle Version vom 16. März 2009, 18:46 Uhr

Elektronischer Datenaustausch (engl. Electronic Data Interchange)

Bezeichnet ein wahrscheinlich in den 1960er Jahren zum ersten mal in den USA verwendetes verfahren um Daten vollelektronisch zwischen verschiedenen Datenverarbeitungsystemen auszutauschen.

Wurde früher zum Beispiel die Adresse eines Empfängers von Waren per Fax vom Absender zum Transporteur übertragen musste die Adresse manuell im System des Transporteurs erfasst werden. Durch EDI besteht die möglichkeit diese Adresse direkt von einem System zum anderen zu übertragen. Damit dies funktioniert müssen Standards zwischen Absender und Empänger des EDI-Datensatzes definiert werden.

In den meisten Fällen werden Daten an mehr als ein System versendet, daher macht es kaum Sinn eine direkte Übertragung in das jeweils andere System anzustreben. Dadurch müsste für jedes Empfangssystem ein eigener Konverter geschrieben werden, jeder Absender müsste für jeden möglichen Empfänger einen passenden Konverter bereithalten. Dieses Problem wurde zum Beispiel durch den von den United Nations UN geschaffenen, weltweit gültigen EDIFACT Standard gelöst. EDIFACT standardisiert das Format der versendenten Nachrichten, nicht deren Übertragung. Es ist mittlerweile üblich das der Versender seine Daten in ein Standardformat konvertiert. Im Gegenzug nimmt der Empfänger wieder eine Konvertierung für sein eigenes System vor. Somit ist es für einen Versender ohne großen Aufwand möglich verschiedenste Empfangsysteme zu bedienen.