Milkrun: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Bezeichnung '''Milkrun''' steht für ein Zulieferkonzept, bei dem die vollen anzuliefernden Behälter direkt gegen das Leergut ausgetauscht wird. Der Name lehnt sich an das früher in den [[USA]] und [[Groß-Britanien]] übliche Vorgehen des Milchmannes an, dieser lieferte nur frische, gefüllte Milchflaschen ab wenn Leergut zur Abholung bereitstand. Wurden 2 leere Milchflaschen vor die Türe gestellt, ließ der Milchmann auch 2 volle Flaschen da. Dadurch war sichergestellt das nur soviel Milch geliefert wird wie auch verbraucht wurde. | + | Die Bezeichnung '''Milkrun''' steht für ein Zulieferkonzept, bei dem die vollen anzuliefernden [[Behälter]] direkt gegen das [[Leergut]] ausgetauscht wird. Der Name lehnt sich an das früher in den [[USA]] und [[Groß-Britanien]] übliche Vorgehen des Milchmannes an, dieser lieferte nur frische, gefüllte Milchflaschen ab wenn Leergut zur [[Abholung]] bereitstand. Wurden 2 leere Milchflaschen vor die Türe gestellt, ließ der Milchmann auch 2 volle Flaschen da. Dadurch war sichergestellt das nur soviel Milch geliefert wird wie auch verbraucht wurde. |
− | In der Materialwirtschaft dient das Milkrun-Prinzip hauptsächlich der [[Just-in-Time]]-Belieferung von Produktionslinien. Wird dort ein Behälter "Leer" gemeldet löst das eine Bestellung aus. Der neue Behälter wird vom Lager bereitgestellt und von einem "Milchmann" abgeholt der diesen auf seiner Tour dort abliefert wo er verbraucht wurde, gleichzeitig wird das Leergut aufgenommen und am Ende der Tour im Lager zur Wiederbefüllung abgestellt. | + | In der Materialwirtschaft dient das Milkrun-Prinzip hauptsächlich der [[Just-in-Time]]-Belieferung von Produktionslinien. Wird dort ein Behälter "Leer" gemeldet löst das eine [[Bestellung]] aus. Der neue Behälter wird vom [[Lager]] (Quelle) bereitgestellt und von einem "Milchmann" abgeholt der diesen auf seiner Tour dort abliefert wo er verbraucht wurde, gleichzeitig wird das Leergut aufgenommen und am Ende der Tour im Lager zur Wiederbefüllung abgestellt. |
Diese Prinzip setzt voraus das immer mindestens ein gefüllter Behälter an der Verbrauchsstelle (Senke) vorhanden ist und die darin enthaltene Menge solange ausreicht bis der angeforderte neue Behälter eintrifft. Bei kaum schwankenden Verbrauchswerten kann dieses Konzept einfach umgesetzt werden und dadurch Lagerbestände deutlich gesenkt werden. Weiterhin kann dadurch die Auslastung von Transportfahrzeugen erheblich gesteigert werden wenn nicht von jeder Quelle ein eigener Transport zur Senke durchgeführt wird, dies hätte meist eine Leerfahrt (Rückweg) zur folge. | Diese Prinzip setzt voraus das immer mindestens ein gefüllter Behälter an der Verbrauchsstelle (Senke) vorhanden ist und die darin enthaltene Menge solange ausreicht bis der angeforderte neue Behälter eintrifft. Bei kaum schwankenden Verbrauchswerten kann dieses Konzept einfach umgesetzt werden und dadurch Lagerbestände deutlich gesenkt werden. Weiterhin kann dadurch die Auslastung von Transportfahrzeugen erheblich gesteigert werden wenn nicht von jeder Quelle ein eigener Transport zur Senke durchgeführt wird, dies hätte meist eine Leerfahrt (Rückweg) zur folge. |
Version vom 10. Dezember 2008, 17:15 Uhr
Die Bezeichnung Milkrun steht für ein Zulieferkonzept, bei dem die vollen anzuliefernden Behälter direkt gegen das Leergut ausgetauscht wird. Der Name lehnt sich an das früher in den USA und Groß-Britanien übliche Vorgehen des Milchmannes an, dieser lieferte nur frische, gefüllte Milchflaschen ab wenn Leergut zur Abholung bereitstand. Wurden 2 leere Milchflaschen vor die Türe gestellt, ließ der Milchmann auch 2 volle Flaschen da. Dadurch war sichergestellt das nur soviel Milch geliefert wird wie auch verbraucht wurde.
In der Materialwirtschaft dient das Milkrun-Prinzip hauptsächlich der Just-in-Time-Belieferung von Produktionslinien. Wird dort ein Behälter "Leer" gemeldet löst das eine Bestellung aus. Der neue Behälter wird vom Lager (Quelle) bereitgestellt und von einem "Milchmann" abgeholt der diesen auf seiner Tour dort abliefert wo er verbraucht wurde, gleichzeitig wird das Leergut aufgenommen und am Ende der Tour im Lager zur Wiederbefüllung abgestellt.
Diese Prinzip setzt voraus das immer mindestens ein gefüllter Behälter an der Verbrauchsstelle (Senke) vorhanden ist und die darin enthaltene Menge solange ausreicht bis der angeforderte neue Behälter eintrifft. Bei kaum schwankenden Verbrauchswerten kann dieses Konzept einfach umgesetzt werden und dadurch Lagerbestände deutlich gesenkt werden. Weiterhin kann dadurch die Auslastung von Transportfahrzeugen erheblich gesteigert werden wenn nicht von jeder Quelle ein eigener Transport zur Senke durchgeführt wird, dies hätte meist eine Leerfahrt (Rückweg) zur folge.