Kommissionieren: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim Kommissionieren werden zwei grundsätzliche Systeme unterschieden: | Beim Kommissionieren werden zwei grundsätzliche Systeme unterschieden: |
Version vom 23. September 2010, 20:27 Uhr
Kommissionieren ist der Bereitstellungsvorgang (Kommissionierung) von Ware für einen nachgelagerten Prozess zu einem fest vorgegebnen Kunden- oder Produktionsauftrag. Die bereit gestellte Ware wird als Kommission bezeichnet. Derjenige der die Ware bereitstellt ist der Kommissionierer.
Beim Kommissionieren werden zwei grundsätzliche Systeme unterschieden:
- das Ware-zum-Mann-System (WzM)
- das Mann-zur-Ware-System (MzW)
Als Kommissioniermethoden kommen hauptsächlich die folgenden drei zum Einsatz:
- Auftragorientierte, serielle Kommissionierung
- Auftragorientierte, parallele Kommissionierung
- Serienorientierte, parallele Kommissionierung
Ware-zum-Mann-System
Das Ware-zum-Mann-System wird auch als dynamische Bereitstellung bezeichnet. Um dieses System umsetzen zu können wird spezielle Lagertechnik benötigt. In Frage kommen zum Beispiel:
- Hochregallager mit automatischen Regalförderzeugen (RFZ)
- Umlaufregale, Paternosterregale
- Durchlaufregale mit automatischen RFZ
Als Vorteile beim Ware-zum-Mann-System sind zu nennen:
- die hohe Kommissionierleistung, durch den Wegfall der Wegezeiten
- geringere Fehleranfälligkeit durch Einsatz automatischen Entnahmehilfsmitteln
- einfacher Abtransport leerer Lagerbehälter
- optimale, ergonomische Entnahmeplatzgestaltung möglich
Als Nachteile müssen angesehen werden:
- die hohen Investitionskosten, durch den Einsatz von automatisierten Regal- und Entnahmesystemen
- geringe Flexibilität gegenüber schwankenden Anforderungen an die Kommissionierleistung
- Lagerstillstand bei Maschinenausfall
Mann-zur-Ware-System
Das Mann-zur-Ware-System wird auch als statische Bereitstellung bezeichnet. Es kann relativ einfach und ohne erhebliche Investitionen umgesetzt werden sofern kein Regale eingesetzt werden für deren Beschickung ein Gabelstapler benötigt wird.
Die Vorteile des Mann-zur-Ware-Systems:
- geringer Investitionsaufwand
- schnelle Abwicklung von Eilaufträgen möglich
- keine "Maschinenabhängigkeit" und somit kein Lagerstillstand bei Maschinenausfall
- hohe flexibilität bei schwankenden Anforderungen an den Lagerdurchsatz
Als hauptsächliche Nachteile dieses System können angeführt werden:
- Lange Wegezeiten des Kommissionierers und damit verbunden geringe Kommissionierleistung
- kaum eine optimale, ergonomische Gestaltung des Entnahmeplatzes möglich
- leere Ladehilfsmittel müssen vom Kommissionierer entsorgt werden
Auftragorientierte, serielle Kommissionierung
Bei der Auftragsorientierten, seriellen Kommissionierung wird jeder Auftrag separat und Position um Position, meist von ein und demselben Kommissionierer, abgearbeitet. Diese Methode stellt die einfachste Kommissioniermethode dar. Hierbei können die einzelnen Kommissionieraufträge ohne weitere Bearbeitung direkt kommissioniert werden.
Auftragorientierte, parallele Kommissionierung
Um eine Auftragorientierte, parallele Kommissionierung durchführen zu können muss der Kommissionierauftrag in mehrere Teile gesplittet werden. Diese einzelnen Auftragsteile werden dann von mehreren Kommissionierern gleichzeitig, häufig in räumlich getrennten Lagerbereichen, zeitgleich bearbeitet und an einem Zusammenführungsplatz abgelegt.
Serienorientierte, parallele Kommissionierung
Die Serienorientierte, parallele Kommissionierung ist ohne den Einsatz eines EDV-Systems kaum umsetzbar. Dabei werden, wie bei der auftragsorientierten, parallelen Kommissionierung, mehrere Aufträge gleichzeitig in mehreren Lagerbereichen bearbeitet. Besonderheit dabei ist aber das Teile die auf dem zu kommissionierenden Auftrag vorkommen auch gleich mit nachfolgenden Aufträgen abgeglichen werden und sofort mit ausgelagert werden. Somit werden nicht bei jedem Auftrag immer wieder die Lagerplätze angefahren auf denen die am häufigsten benötigten Teile liegen.