Kommissionieren: Unterschied zwischen den Versionen
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# das Ware-zum-Mann-System (WzM) | # das Ware-zum-Mann-System (WzM) | ||
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+ | Das Ware-zum-Mann-System wird auch als ''dynamische Bereitstellung'' bezeichnet. Um dieses System umsetzen zu können wird spezielle Lagertechnik benötigt. In Frage kommen zum Beispiel: | ||
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+ | * einfacher Abtransport leerer Lagerbehälter | ||
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+ | Als Nachteile müssen angesehen werden: | ||
+ | *die hohen Investitionskosten, durch den Einsatz von automatisierten Regal- und Entnahmesystemen | ||
+ | *geringe Flexibilität gegenüber schwankenden Anforderungen an die Kommissionierleistung | ||
+ | *Lagerstillstand bei Maschinenausfall | ||
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+ | Das Mann-zur-Ware-System wird auch als ''statische Bereitstellung'' bezeichnet. Es kann relativ einfach und ohne erhebliche Investitionen umgesetzt werden sofern kein Regale eingesetzt werden für deren Beschickung ein Gabelstapler benötigt wird. | ||
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+ | Die Vorteile des Mann-zur-Ware-Systems: | ||
+ | *geringer Investitionsaufwand | ||
+ | *schnelle Abwicklung von Eilaufträgen möglich | ||
+ | *keine "Maschinenabhängigkeit" und somit kein Lagerstillstand bei Maschinenausfall | ||
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+ | *Lange Wegezeiten des Kommissionierers und damit verbunden geringe Kommissionierleistung | ||
+ | *kaum eine optimale, ergonomische Gestaltung des Entnahmeplatzes möglich | ||
+ | *leere Ladehilfsmittel müssen vom Kommissionierer entsorgt werden |
Version vom 5. Januar 2009, 18:01 Uhr
Kommissionieren ist der Bereitstellungsvorgang von Ware für einen nachgelagerten Prozess zu einem fest vorgegebnen Kunden- oder Produktionsauftrag. Die bereit gestellte Ware wird als Kommission bezeichnet. Derjenige der die Ware bereitstellt ist der Kommissionierer.
Beim Kommissionieren werden zwei grundsätzliche Systeme unterschieden:
- das Ware-zum-Mann-System (WzM)
- das Mann-zur-Ware-System (MzW)
Als Kommissioniermethoden kommen hauptsächlich die folgenden drei zum Einsatz:
- Auftragorientierte, serielle Kommissionierung
- Auftragorientierte, parallele Kommissionierung
- Serienorientierte, parallele Kommissionierung
Ware-zum-Mann-System
Das Ware-zum-Mann-System wird auch als dynamische Bereitstellung bezeichnet. Um dieses System umsetzen zu können wird spezielle Lagertechnik benötigt. In Frage kommen zum Beispiel:
- Hochregallager mit automatischen Regalförderzeugen (RFZ)
- Umlaufregale, Paternosterregale
- Durchlaufregale mit automatischen RFZ
Als Vorteile beim Ware-zum-Mann-System sind zu nennen:
- die hohe Kommissionierleistung, durch den Wegfall der Wegezeiten
- geringere Fehleranfälligkeit durch Einsatz automatischen Entnahmehilfsmitteln
- einfacher Abtransport leerer Lagerbehälter
- optimale, ergonomische Entnahmeplatzgestaltung möglich
Als Nachteile müssen angesehen werden:
- die hohen Investitionskosten, durch den Einsatz von automatisierten Regal- und Entnahmesystemen
- geringe Flexibilität gegenüber schwankenden Anforderungen an die Kommissionierleistung
- Lagerstillstand bei Maschinenausfall
Mann-zur-Ware-System
Das Mann-zur-Ware-System wird auch als statische Bereitstellung bezeichnet. Es kann relativ einfach und ohne erhebliche Investitionen umgesetzt werden sofern kein Regale eingesetzt werden für deren Beschickung ein Gabelstapler benötigt wird.
Die Vorteile des Mann-zur-Ware-Systems:
- geringer Investitionsaufwand
- schnelle Abwicklung von Eilaufträgen möglich
- keine "Maschinenabhängigkeit" und somit kein Lagerstillstand bei Maschinenausfall
- hohe flexibilität bei schwankenden Anforderungen an den Lagerdurchsatz
Als hauptsächliche Nachteile dieses System können angeführt werden:
- Lange Wegezeiten des Kommissionierers und damit verbunden geringe Kommissionierleistung
- kaum eine optimale, ergonomische Gestaltung des Entnahmeplatzes möglich
- leere Ladehilfsmittel müssen vom Kommissionierer entsorgt werden