Stretchfolie

Aus Lager- & Logistik-Wiki
Version vom 22. Mai 2011, 23:00 Uhr von W. Schwenk (Diskussion | Beiträge) (Paletten über 300kg oder Luft- und Seetransport)

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Allgemeines

Die Stretchfolie wird zum einwickeln von beladenen Paletten verwendet. Hauptgrund für den Einsatz von Stretchfolie ist die Stabilisierung der Ware auf der Palette, als Nebeneffekt schützt die Wickelfolie auch vor Schmutz und Feuchtigkeit.

Das wichtigste Maß bei der Auswahl der richtigen Stretchfolie ist die Dicke der Folie die in Mikrometer (µ = sprich: mü) angegeben wird. Als Faustregel kann man sagen das je dicker eine Folie ist, desto höher sind die Rückstellkrafte die sie bietet. Um nun die richtige Folie auswählen zu können muss auch die einzuwickelnde Palette betrachtet werden. Dabei ist vor allem das Gewicht und Höhe der Palette maßgeblich für die richtige Auswahl.

Gewicht bis ... kg Höhe bis ... cm empfohlene Foliendicke in µ Anmerkung
200 120 12 für leichtes Packgut auf das kein Druck ausgeübt werden sollte, kaum Rückstellkraft der Folie
300 140 15 für volle Paletten mit glatten Kanten
300 140 17 für Paletten mit Kartons, die nicht vollflächig Beladen (Unterstapelung) sind.
400 140 20 für Paletten mit scharfkantigen Ecken, Unter- und Überstapelung möglich, hohe Rückstellkräfte
600 140 23 für schwieriges Ladegut (unförmig, scharfkantig, Fässer etc.), sehr hohe Rückstellkräfte

Beim Einsatz der Stretchfolie ist die richtige Verarbeitung besonders wichtig um den angestrebten Effekt auch wirklich zu erzielen. Oft sieht man eingewickelte Paletten bei denen die Palette nicht mit eingewickelt ist oder die Folie locker um die Ware gelegt ist. So eingepackte Paletten werden mit ziemlicher Sicherheit beim Transport beschädigt.

Anwendung

So ist's richtig:

Beim Wickeln ist grundsätzlich auf eine ausreichend hohe Spannung der Wickelfolie zu achten, die allerdings auch nicht zu hoch sein darf da mit zunehmender Spannung die Rückstellkraft abnimmt. Beim Wickeln sollte die Überlappung der Folie ca. 10cm betragen.

Paletten bis 300kg oder rein Straßentransport

Mindestens 2 komplette Wicklungen um die Palette mit der Ware zu Verbinden (Fußwicklung), empfohlen werden hier drei Fußwicklungen und Kreuzwicklung.

Paletten über 300kg oder Luft- und Seetransport

Hier werden 4 Fußwicklungen und 2 Kopfwicklungen empfohlen, des weiteren ist hier die Kreuzwicklung Pflicht um dem Packstück die nötige Stabilität zu verleihen.

Die genannten Maßnahmen können nur allgemeine Handlungsempfehlungen sein. Um die Ware korrekt zu Verpacken ist immer im Einzelfall über Sicherungsmaßnahmen zu entscheiden. Neben dem Einsatz von Stretchfolie können zusätzlich auch Zwischenlagen aus Karton oder rutsch hemmendem Material und eine Umreifung der Palette für die nötige Stabilität sorgen. Bei Seetransporten wird eine Kombination aus allen genannten Sicherungsverfahren empfohlen.

Fußwicklung

Die Fußwicklung wird am unteren Ende des Packstücks vorgenommen um das Ladehilfsmittel zuverlässig mit dem Packgut zu verbinden.

Kopfwicklung

Die Kopfwicklung am oberen Ende des Packstückes gibt der ganzen Einheit zusätzliche stabilität.

Kreuzwicklung

Bei der Kreuzwicklung wird die komplette Einheit "über Kreuz" eingewickelt. Das bedeutet nach der Fußwicklung wird die Ladeeinheit bis ganz nach oben eingewickelt und von dort wieder nach unten bis zum Fuss des Packstücks.

vertikal Stretchen

Beim vertikalen Stretchen wird die Palette vollständig und fest an das Packgut gebunden. Die Rückstellkräfte in der Folie drücken die Produkte je nach Wicklungszahl fest auf die Palette; ähnlich wie Spanngurte. Hiermit ist es möglich auch unförmige, oder zurückspringende Produkte sicher zu verpacken. Der automatische Verpackungsprozess vermeidet auch Fehler des Versandpersonals, wie oft gesehen beim Umgang mit Spanngurten. Sehr gut geeignet auch für Fässer.