Elektronischer Datenaustausch
Elektronischer Datenaustausch (engl. Electronic Data Interchange)
Bezeichnet ein wahrscheinlich in den 1960er Jahren zum ersten mal in den USA verwendetes verfahren um Daten vollelektronisch zwischen verschiedenen Datenverarbeitungsystemen auszutauschen.
Wurde früher zum Beispiel die Adresse eines Warenempfängers per Fax vom Versender zum Transporteur übertragen musste die Adresse manuell im System des Transporteurs erfasst werden. Durch EDI besteht die möglichkeit diese Adresse direkt von einem System zum anderen zu übertragen. Damit dies funktioniert müssen Standards zwischen Absender und Empänger des EDI-Datensatzes definiert werden.
Nehmen wir als Beispiel diesen Adressdatensatz:
Kundennummer: 1212 Name: Hans Mustermann Straße: Musterweg 15 Ort: 54321 Musterdorf-Altstadt
Dieser ist beim Absender der EDI-Nachricht in folgender Form in der Datenbank gespeichert:
Kundennummer: nur Zahlen, max. 6-stellig, kann ausgefüllt sein Name: nur Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein Straße: Zahlen und Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein Ort: Zahlen und Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein
Das System des Empängers ist wie folgt aufgebaut:
Kundennummer: erstes Zeichen ein Buchstabe, rest Zahlen und Buchstaben max. 8-stellig, muss ausgefüllt sein Vorname: nur Buchstaben, max. 256-stellig, kann ausgefüllt sein Nachname: nur Buchstaben, max. 256-stellig, muss ausgefüllt sein Straße: nur Buchstaben, max. 128-stellig, muss ausgefüllt sein Hausnummer: Zahlen und Buchstaben, max. 8-stellig, kann ausgefüllt sein Postleitzahl: nur Zahlen und "-", max. 8-stellig, kann ausgefüllt sein Ort: nur Buchstaben, max. 256-stellig, muss ausgefüllt sein Ortsteil: nur Buchstaben, max. 256-stellig, kann ausgefüllt sein
Alleine schon aus den unterschieden im Aufbau der beiden Datenbanken ergibt sich die Notwendigkeit, dass sich Absender und Empfänger der Nachricht im Vorfeld auf ein einheitliches Datenübertragungsformat einigen müssen. Die Datenbank des Empfängers würde schon beim Eintragen der Kundennummer einen Fehler ausgeben da das erste Zeichen des Feldes kein Buchstabe ist. Nun müssen sich die beiden Geschäftspartner also auf ein einheitliches Übertragungsformat einigen. Das hat zur folge das zumindest einer der beiden die Daten Konvertieren muss damit diese dem ausgemachten Standard entsprechen.
Nehmen wir an der Empfänger verfügt im Gegensatz zum Absender über eine eigene IT-Abteilung, für ihn ist es kein Problem die Daten zu konvertieren damit sie vom System ohne Probleme integriert werden können.
Der Datensatz wird nun vom Absender wie nachstehend versendet:
<1212:Hans Mustermann:Musterweg 15:54321 Musterdorf-Altstadt>