Maut

Aus Lager- & Logistik-Wiki
Version vom 23. Juli 2009, 06:24 Uhr von W. Schwenk (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Mautverkehrszeichen Die Maut ist eine Benutzungsgebühr für Bauwerke der Verkehrsinfrastruktur, wie Straßen, Br...“)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Mautverkehrszeichen

Die Maut ist eine Benutzungsgebühr für Bauwerke der Verkehrsinfrastruktur, wie Straßen, Brücken oder Tunneln. In Deutschland wird für LKW auf Autobahnen und einigen Bundesstraßen Maut erhoben.

Mautpflichtig sind seit dem 1. Januar 2005 in Deutschland LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 12 Tonnen und Fahrzeuge mit Hänger die als Gespann ein Gewicht von 12 Tonnen überschreiten.

Das deutsche Mautsystem wird von der Firma Toll Collect[1] betrieben, dabei gibt es zwei Verfahren zur Gebührenbezahlung. Das erste ist das automatische Abrechnungsverfahren. Dafür muss im LKW eine sogenannte On-Board-Unit (OBU) eingebaut sein. Die andere möglichkeit für LKW die über keine OBU verfügen ist die Bezahlung an Mautterminals die an Tankstellen und Grenzübergangen aufgestellt zu Bezahlen. Nach einer Registrierung der Firma kann die Maut auch über das Internet gebucht werden.[2]

Mautgeschichte

Schon im 11. Jahrhundert wurde in Europa Wegzoll erhoben. Damit wurden die Reisenden an den Kosten für Straßen beteiligt. Der Begriff Maut stammt von dem gotischen Wort mota was soviel wie Zoll bedeutet. Füher wurden oft Mauttore und -brücken eingerichtet weil diese leichter zu kontrollieren und schwerer zu umgehen waren.[3]

Deutsche LKW-Maut

Geplant war die Einführung der deutschen LKW-Maut zum 31. August 2003. Aufgrund massiver technischer Schwierigkeiten wurde der Start mehrfach verschoben. Zum 1. Januar 2005 ging das System mit eingeschränkter Funktionalität in Betrieb. Seit dem 1. Janur 2006 steht das System in vollem Umfang zur Verfügung.

Betreiber des deutschen Mautsystems ist die Firma Toll Collect deren Hauptanteilseigner die Daimler AG[4] und die Deutsche Telekom AG[5] sind.

Die deutsche Maut ist eine entfernungsabhängige Straßenbenutzungsgebühr, mit eingebuter OBU wird die gefahrene mautpflichtige Strecke mithilfe von GPS ermittelt. Ohne OBU wird die Gebühr im Prepaidverfahren durch Buchung an einem Mautterminal oder über das Internet erhoben. Die Höhe der Maut hängt auch von der Schadstoffklasse und der Anzahl der Achsen des LKW ab. Eingeteilt werden die LKW dabei in vier Schadstoffklassen A, B, C und D. Das BAG hat einen Leitfaden zur Ermittlung der Schadstoffklassen[6] herausgegeben.

Die Kosten pro gefahrenem Kilometer können der nachstehenden Tabelle entnommen werden.

Schadstoffklasse bis zu 3 Achsen Ab 4 Achsen
A 14,1 Cent 15,5 Cent
B 16,9 Cent 18,3 Cent
C 19 Cent 20,4 Cent
D 27,4 Cent 28,8 Cent

Ab dem 1. Januar 2011 gelten die folgenden Gebühren.

Schadstoffklasse bis zu 3 Achsen Ab 4 Achsen
A 14,0 Cent 15,4 Cent
B 16,8 Cent 18,2 Cent
C 21 Cent 22,4 Cent
D 27,3 Cent 28,7 Cent

Die Tandem-Achse zählt als zwei Achsen, die Tridemachse zählt als drei Achsen. Lift- und Hubachsen werden immer mitgezählt unabhängig davon ob eine Fahrzeugachse während der Beförderung beansprucht oder hochgefahren ist.

Die Technik hinter dem deutschen Mautsystem

Beim deutschen System der Mauterhebung wird der Verkehrsfluss im gegensatz zu anderen Mautsystemen nicht behindert. Die Fahrzeuge müssen weder anhalten oder sich an Geschwidigkeitsbegrenzungen halten noch ist eine Bindung an bestimmte Fahrstreifen zur Mauterhebung nötig. Dazu wurden auf den Mautpflichtigen Straßen ca. 300 Mautkontrollbrücken aufgebaut. Diese Brücken registrieren automatisch das amtliche Kennzeichen aller Fahrzeuge die diese Kontrollbrücken passieren. Weiter wird durch eine 3D-Abtastung festgestellt ob das Fahrzeug Mautpflichtig ist und wieviele Achsen das Fahrzeug hat. Handelt es sich um einen PKW werden die erfassten Daten sofort wieder gelöscht. Hat ein Mautpflichtiger LKW eine solche Mautbrücke durchfahren, prüft das System die Angaben die in der OBU gespeichert sind oder bei der manuellen Einbuchung gemacht wurden mit den Daten die von dem Mauttor ermittelt wurden. Werden hier Differenzen festgestellt wird der betreffende Datensatz an einen Toll Collect-Mitarbeiter zur Kontrolle übermittelt. Mithilfe der GPS-Ortung kann beim durchfahren einer zweiten Brücke die zurückgelegte Mutpflichtige Entfernung errechnet werden.

Fussnoten

  1. www.toll-collect.de
  2. Toll Collect Internetmauteinbuchungssystem
  3. Wikipedia/Maut
  4. www.daimler.com
  5. www.telekom.de
  6. Leitfaden zur Ermittlung der Schadstoffklassen