090917 Die neue Scania R-Serie

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Die neue Scania R-Serie

Stil, Ambiente und Leistung

Die R-Serie von Scania präsentiert sich innen und außen mit einer neuen Optik. Die Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes unterstreichen das unverwechselbare Design und verbessern gleichzeitig Aerodynamik und Kühlkapazität. Im Inneren erwartet den Profi am Lenkrad ein neues hochwertiges Ambiente, kombiniert mit einem neuen und einzigartigen Konzept für das ausziehbare Bett sowie einer Fülle durchdachter Details – resultierend aus den Wünschen und Anregungen von Kunden.

Fünf Jahre nach ihrer Vorstellung und mit mehr als 200.000 ausgelieferten Einheiten weltweit, rollt die Scania R-Serie mit einer neuen, dynamischeren Front und weiteren stilistischen Modifikationen an den Start, die die Effizienz der R-Serie erhöhen und dem Aussehen mehr Individualität verleihen.

Das Interieur der neuen R-Serie wurde umfassend überarbeitet. Hochwertige Materialien setzen dabei neue Maßstäbe. Unzählige Optionen – genau wie in einem Oberklasse-Pkw – erlauben es, den Fahrerarbeitsplatz und den Wohnbereich individuellen Anforderungen anzupassen.

Verschärfte Konturen

Schärfere Linien und ein ausgefeiltes Styling prägen die neue Fahrzeugfront. Sie besticht mit stärker ausgeprägten horizontalen Linien und einer neuen vertikalen Designlinie, die an der Scheibe und an den Sicken der Seite beginnt und sich bis zum Stoßfänger fortsetzt. Diese Formen betonen das fließende Design und die unverwechselbare Identität des Scania, unterstrichen durch ein größeres Scania-Logo.

Der neue Grill mit noch klarer herausgearbeiteten horizontalen Rippen ist farblich heller gestaltet, sodass sich der Kontrast zu den lackierten Flächen erhöht. Diese Form verbessert gleichzeitig den Luftstrom und erlaubt eine effizientere Kühlung und Luftversorgung des Motorraums.

Das neue Design des Stoßfängers knüpft an das Design der Front an. Durch die Weiterentwicklung von Stoßfänger und Front wird es möglich, die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC) für eine erweiterte Anzahl von Modellen anzubieten. Optionales LED-Tagesfahrlicht und eine Hochdruck-Scheinwerfer-Waschanlage sind weitere Neuheiten.

Neue Seitenverkleidungen der Sattelzugmaschinen - serienmäßig lackiert in der gleichen Farbe wie das Fahrerhaus - harmonieren mit dem Styling der Front und den Linien der Einstiegsstufen. Die neue aerodynamische Form reduziert den Kraftstoffverbrauch um 0,6 Prozent, verglichen mit den aktuellen Seiten-verkleidungen. Die neuen Seitenverkleidungen sind abgestimmt auf den Anbau größerer Kraftstofftanks, haben eine integrierte Trittstufe für den Aufstieg hinter dem Fahrerhaus und sind angepasst an das linksseitig geführte Abgasendrohr. Für eine 4x2-Sattelzugmaschine ist jetzt ein Tankvolumen von bis zu 1.500 Litern möglich - und zwar bei EGR- und SCR-Motoren.

Individuelles Interieur

Der Fahrerplatz der Scania R-Serie, der in der Branche Vielen als Maßstab dient, wurde umfassend modifiziert und weiterentwickelt, um noch mehr Sicherheit, Komfort, Ablagen und Annehmlichkeiten zu bieten und dem Fahrer Begeisterung bei der Arbeit zu vermitteln.

Das Armaturenbrett überzeugt durch ein neues Styling und neue Materialien, die Optik und Haptik gleichermaßen verbessern. Gestaltung und Farbgebung spiegeln die verschiedenen funktionellen Bereiche des Fahrerhauses wieder, wie den eigentlichen Fahrerarbeitsplatz und den Ruhe- und Schlafbereich, die durch ein stimmiges und für den Kunden wählbares Farbschema miteinander verbunden werden.

Eine lange Liste von ab Werk verfügbaren Optionen ermöglicht es dem Kunden, Fahrerarbeitsplatz und Wohnbereich ganz auf das individuelle Anforderungs-profil abzustimmen. Die Ergonomie wurde weiter verbessert. Die vielfältigen Ablagen um den Fahrer herum ermöglichen es, Gegenstände und Ausrüstungen so unterzubringen, dass der Fahrer sie während der Fahrt einfach und mühelos erreichen kann.

Unübertroffener Komfort

Das Ende 2008 vorgestellte serienmäßige Bett für die Fahrerhäuser der Scania R-Serie ist mit einer 155 mm starken Taschenfederkernmatratze und schmalen Einlegekeilen ausgestattet, deren Platzierung für die meisten Fahrer während der Fahrt beibehalten werden kann.

Jetzt präsentiert Scania ein neues optionales Bett mit einem hervorragenden Komfort. Das neue Bett ist ausziehbar und lässt sich dadurch in der Breite und im Komfort der Federung individuell einstellen. Außerdem verfügt es über eine 155 mm starke Taschenfederkernmatratze. Die einmalige Ausziehfunktion optimiert die individuellen Ansprüche an die Matratze, ohne dass der Raum am so vielfältig einstellbaren Fahrerplatz beeinträchtigt wird. Die Breite der Liege lässt sich von 730 auf 900 mm einstellen. Die Verstellung der Breite ist mühelos möglich, indem das Vorderteil des Betts angehoben wird – auch wenn man darauf sitzt.

Neue Ausstattungsmerkmale des Innenraums

  • Hochwertige Materialien, Bett- und Sitzbezüge, Fußmatten und Vorhänge
  • Neues Armaturenbrett Luxus: robust und leicht sauber zu halten
  • Vielfältige Farbwahlmöglichkeiten für Bett- und Sitzbezüge, Textilstoffe, Zierleisten, Armaturenbrett, Armaturenbrettverkleidungen unten sowie Fußmatten
  • Vier empfohlene Design-Pakete für ein besonders stimmiges Ambiente
  • Überarbeitete Module für das Armaturenbrett mit zahlreichen Einbaupositionen für Zusatzschalter und Staufächer

Modifiziertes Armaturenbrett

  • Neue zentrale Mittelkonsole mit großem oberen Schubkasten: beleuchtet und ausgelegt mit einer rutschsicheren Matte sowie mit zusätzlichem schließbaren Fach für kleine Gegenstände, wie z. B. Schreibgeräte
  • Großer Ablagekasten für A4-Ordner
  • Vier Getränkehalterungen und ein in variabler Position einsetzbarer Aschenbecher
  • Scania-Kaffeemaschine für den Einbau am Armaturenbrett auf der Beifahrerseite (optional)
  • Ausklappbarer Tisch für Essen und Arbeiten auf der Beifahrerseite, ausgestattet mit rutschsicherer Kante. Der Tisch lässt sich komplett im Armaturenbrett versenken, wenn er nicht benötigt wird (optional)
  • Neue Lenkradtasten für zusätzliche Sicherheit und erweiterte Funktionalität
  • Braunes Holz-Lederlenkrad (optional)
  • Zierleisten für das Armaturenbrett aus Holz oder dunkel verchromt (optional)
  • Sämtliche Tasten für die Geschwindigkeitsregelung unten am Lenkrad zusammengefasst, d. h. Geschwindigkeitstempomat, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und Bremstempomat
  • Bedienelemente für die Audioanlage in der linken Lenkradspeiche, für den Bordcomputer in der rechten Lenkradspeiche

Weitere Komfortoptionen

  • Bett unten, ausziehbar, mit extra starker Taschenfederkernmatratze, einstellbar in der Breite (und Härte) von 730 bis 900 mm – damit ist der Fahrer jederzeit in der Lage, eine erholsame Schlafpause einzulegen. Das Bett lässt sich in voller Breite ausziehen, auch wenn man darauf sitzt.
  • Das untere Bett sorgt für komfortable Sitzhöhe und sehr viel Kopffreiheit
  • Sitze sind vom Bett aus mithilfe kleiner Pedale einstellbar
  • Türfach mit Flaschenhalter, jeweils eines für zwei große Flaschen, optional mit Lederarmlehne und lederähnlicher Türverkleidung mit eingearbeitetem Scania Greif-Emblem
  • Ablagen am Bett hinter den Türen (vor kurzem eingeführt)
  • Staufach oberhalb der Türen, leicht vom oberen Bett aus erreichbar (Topline und jetzt auch Highline)
  • Neues oberes Bett mit verbesserter Matratze für die Modelle Highline und Topline, jetzt breiter beim Highline, Aufstieg über neue Leiter (Topline)
  • Neu gestaltete Fernbedienung für die Zentralverriegelung, einschließlich neuer Funktionen für den Beleuchtungs-Check, Annäherungsbeleuchtung, Fährmodus, Panikalarm, Warnleuchte und verbesserter Symbole
  • Haken an der B-Säule, links und rechts (z. B. für Abfalltüten)
  • Seitliche Sonnenblende auf der Fahrerseite (vor kurzem eingeführt)

Optionen für Navigation- und Audiosystem ab Werk

Scania stellt zwei neue Audiosysteme vor. Das neue 2-DIN-Radio ist mit Navigation ausgestattet, die Streckenführung erfolgt durch Anzeige am Zentralinstrument. Das 2-DIN-Radio mit Navigation ist vom Styling her optimal auf das neue Armaturenbrett Luxus abgestimmt. Ein neues 1-DIN-UKW-Radio ist ebenfalls verfügbar. Neu sind außerdem:

  • CD/MP3
  • Aux-in-Steckbuchse an der Armaturentafel
  • Programminformationsanzeige integriert im Kombiinstrument Farbdisplay Plus
  • Geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung
  • Lenkradtasten mit erweiterter Funktionalität

Neues Scania Opticruise

Das neue Scania Opticruise ist nun in zwei Ausführungen lieferbar: als vollautomatisierte Version mit automatischer Kupplung ohne Kupplungspedal oder als Ausführung mit Kupplungspedal. Bei der vollautomatisierten Ausführung arbeitet eine elektrohydraulische Kupplungssteuerung für maximale Präzision. Die Schaltstrategie ist dabei vollkommen neu. Zahlreiche neue Funktionen erleichtern dem Profi am Lenkrad das Fahren.

Von einer automatisierten Schaltung profitieren sowohl Fahrer und als auch Transportunternehmen in mehrfacher Weise. Der Komfort am Lenkrad steigt und es ist nicht mehr notwendig, Drehzahl und Gänge im Blick zu behalten. Somit kann sich der Fahrer besser auf das Fahren und das Verkehrsgeschehen konzentrieren. Jeder Fahrer ist in kürzester Zeit mit dem System vertraut, fährt damit effizienter als vorher. Auch einem ungeübten Fahrer gelingt es mit einer automatisierten Schaltung, verglichen mit einem Handschaltgetriebe, erheblich Kraftstoff einzusparen. Nicht zuletzt verringert sich auch der Verschleiß von Kupplung und anderen Komponenten des Antriebsstrangs, was die Haltbarkeit des Fahrzeugs entsprechend verlängert.

Scania Opticruise, eines der ersten automatisierten Schaltsysteme auf dem Markt überhaupt, wurde im Laufe der Jahre immer wieder in zahlreichen Schritten weiterentwickelt. Jetzt macht diese Entwicklung einen weiteren großen Sprung: Nach vierjähriger Entwicklung bleibt das Konzept des mechanischen Getriebes erhalten, aber das System wurde umfassend überarbeitet - und zwar mit verbesserten mechanischen Komponenten und neu entwickelter Software.

  • Eine neue automatisierte Kupplungssteuerung wurde in das System integriert. Nun ist Scania Opticruise in einer vollautomatisierten Ausführung oder mit Kupplungspedal verfügbar. Scania-Kunden können jetzt wählen.
  • Die automatische Kupplung ist mit einem hochpräzisen elektrohydraulischen Steuerungssystem ausgestattet, einer Premiere in der Branche, die auch ohne Kupplungspedal exakte Kupplungsteuerung gewährleistet.
  • Die Systemsteuerung arbeitet mit hochpräziser Kupplungskontrolle, sehr feinfühligem Gaspedal und noch exakterer Motorsteuerung, was beispielsweise beim Rangieren von großem Vorteil ist.
  • Das System kuppelt während des Schaltens kurzzeitig aus, so dass die Schaltvorgänge schneller und sanfter erfolgen.
  • Ein umfassendes elektronisches Schutzsystem sorgt für minimalen Kupplungsverschleiß.
  • Scania Opticruise ist verfügbar für die 8-, 12- und 12+2-Gang-Getriebe von Scania, bei den zuletzt genannten auch mit Overdrive.
  • Der Scania Retarder ist optional erhältlich.
  • Die vollautomatisierte Version ist kombiniert mit Hill-Hold.
  • Eine neue Schaltstrategie gewährleistet das Halten einer hohen Geschwindigkeit bei Steigungen - ohne Mehrverbrauch.
  • Die Schaltstrategie passt sich der individuellen Fahrweise, dem Beladungszustand sowie dem Straßengefälle an.
  • Ein neuer effizienter Power-Modus sorgt für die Bereitstellung zusätzlicher Leistungsreserven.
  • • Die bewährte Bedienung bleibt unverändert – alle Steuerungsfunktionen für das Schalten und den Retarder sind in den rechten Lenkstockhebel integriert.
  • Mehrere Parameter lassen sich von der Scania-Werkstatt entsprechend der individuell gewünschten Funktonalität oder des Einsatzprofils anpassen.

Neue Software

Die Schaltstrategie wurde von Grund auf neu entwickelt; sie gewährleistet jetzt eine noch umfassendere Funktionalität, mehr Komfort und entspannteres Fahren. Gleichzeitig bietet das System zusätzliche Möglichkeiten für zukünftige Optimierungen.

Strategie und Fahrleistung bei Steigungen

  • Automatik, Manuell, Power und Manövrier-Modi.
  • Der Automatik-Modus ist so programmiert, dass an Steigungen frühzeitig zurückgeschaltet wird, um die Geschwindigkeit ohne Mehrverbrauch zu halten. Dies ist auch vernünftig, weil die Scania-Motoren bei hoher Last mit hoher Effizienz arbeiten, unabhängig von der Motordrehzahl.
  • Der Power-Modus ist für maximale Motorleistung angepasst und wird mit rückfedernder Position geschaltet und ausgeschaltet.
  • Die Schaltstrategie wird kontinuierlich der Gaspedalposition angepasst, die Rückmeldung entspricht der Geschwindigkeit der Pedalbewegung, so wie sie der Fahrer bevorzugt.
  • Gänge werden immer dann übersprungen, wenn eine Verbrauchssenkung möglich ist.
  • Niedrigere Motordrehzahlen dienen bei geringer Last zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs.
  • Mit der Kickdown-Funktion steht sofort die maximale Fahrleistung zur Verfügung. Das System schaltet herunter, wenn dadurch mehr Leistung aufgerufen werden kann, auch dann, wenn das System gegen den Geschwindigkeitsbegrenzer arbeitet.
  • Ein Herunterschalten wird immer dann vermieden, wenn die Geschwindigkeit auf Gefällestrecken durch den Retarder gehalten werden kann.
  • Radarinformationen von ACC (adaptive Geschwindigkeitsregelanlage) dienen zur Anpassung der Schaltvorgänge an die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs.
  • Scania Ecocruise ist in jeder Weise mit dem neuen Scania Opticruise kompatibel.

Langsames Rangieren und Fahren

  • Ein Rangieren mit höchster Präzision ist dank der elektrohydraulischen Steuerung der automatischen Kupplung im Standard-Fahrmodus möglich.
  • Der Manövrier-Modus sorgt für mehr Präzision in außergewöhnlichen Situationen.
  • Der Manövrier-Modus wird automatisch in der großen Range-Gruppe deaktiviert oder immer dann, wenn der Hebel zum Lenkrad hingezogen wird.
  • Die Kupplung wird beim Bremsen aus niedriger Geschwindigkeit deaktiviert, z. B. an einer Kreuzung, im Kreisverkehr oder an einer Ampel. Das System bereitet sich kontinuierlich auf den passendsten Gang vor, der sofort eingelegt wird, wenn der Fahrer mit dem Gaspedal Gas gibt.
  • Das Fahren des Fahrzeugs im Leerlauf ist in Normal-Modus möglich, unterbrochen durch Betätigung des Bremspedals. Das Fahren im Leerlauf ist im Manövrier-Modus nicht möglich.

Lastempfindliches Anfahren

  • Sensoren für Last und Neigungswinkel passen automatisch die Wahl des Anfahrgangs an die Voraussetzungen an – vom Fahrer wird dafür kein Zutun verlangt.
  • Die Kommunikation zwischen Scania Opticruise, der Anfahrsteuerung und der Kupplungsschutzsysteme gewährleistet maximale Haltbarkeit der Kupplung.

Losschaukeln

  • Das Losschaukeln ist in den Vorwärts- und Rückwärtsgängen möglich.
  • Das System erkennt, wenn ein Losschaukeln erforderlich ist, indem die Drehzahl der Antriebsräder mit der der Vorderräder verglichen wird.
  • Im Modus für das Losschaukeln bewirkt das schnelle Loslassen des Gaspedals das sofortige Auskuppeln, sodass das Fahrzeug für einen neuen Versuch etwas zurückrollen kann.
  • Besonders sanftes Losschaukeln ist im Manövrier-Modus möglich (besonders nützlich auf extrem glatter Fahrbahn), gleichzeitig wird die Antriebsleistung nach dem Start besonders sanft übertragen.

Ferngesteuerte Handhabung von Nebenantrieben

  • Der getriebeabhängige Nebenantrieb lässt sich durch den Aufbauhersteller so programmieren, dass er ferngesteuert und von außen bedient werden kann.

Kupplungskontrollsystem

Der elektrohydraulische Kupplungszylinder für die automatische Kupplung sitzt auf dem Getriebe selbst. Die Einheit besteht aus einem Elektromotor, der den Kolben eines hydraulischen Hauptzylinders betätigt. Die Hydraulikflüssigkeit aktiviert dann einen sekundären Zylinder, der die Gabel im Kupplungsgehäuse betätigt. Die Kupplung selbst ist ein komplettes Standardteil, wie auch das Getriebe.

Innen im Kupplungszylinder treibt ein Elektromotor einen Kugellager-Schneckenantrieb an, der wiederum den Hydraulikhauptzylinder positioniert. Dieser Kugellager-Schneckenantrieb-Mechanismus gewährleistet höchste Präzision und optimale Steuerungseigenschaften.

Die automatische Kupplung arbeitet unabhängig von der Kompetenz des Fahrers und ist so programmiert, dass sie bei den niedrigsten möglichen Motordrehzahlen aktiviert wird. Die Kupplungsbetätigung wird auch vom Neigungssensor mit Daten versorgt, dies gilt auch für den benötigten Anfahrgang. Damit wird die Motordrehzahl etwas angehoben, wenn besonders sanftes Anfahren notwendig ist.

Das Motormanagement sorgt dafür, dass beim Schalten selbst kein Schlupf vorliegt, sondern dass das System nur das Getriebe vom Motor trennt. Diese Funktionen schützen effizient die Kupplung und andere Komponenten des Antriebsstrangs vor mechanischer Überlastung.

Die Hill-Hold-Funktion, die kurz nach dem Loslassen des Bremspedals im Stillstand aktiviert wird, macht das Anfahren noch komfortabler.

Die elektrohydraulische Steuerung der automatischen Kupplung ist in der Branche einzigartig und bietet den Vorteil einer besonders präzisen Betätigung der Kupplung. Trotzdem sind Fürsprecher eines Systems mit Kupplungspedal der Überzeugung, dass ein solches beim Rangieren und Anfahren von Vorteil ist, besonders auf glatter Fahrbahn oder unbefestigtem Untergrund. Scania bietet daher wahlweise ein System an, bei dem der Fahrer die volle Kontrolle mithilfe einer Kupplung beim Anfahren und Anhalten hat. Diese Ausführung ergänzt die neue, vollautomatisierte Version.

Anpassungen

Die Funktionalität von Scania Opticruise lässt sich mithilfe des Kombiinstruments oder mithilfe externer elektronischer Diagnosewerkzeuge justieren, die in der Scania-Werkstatt verfügbar sind.

Der Fahrer kann die folgenden Parameter einprogrammieren:

  • Einschalten/Ausschalten des adaptiven Anfahrgangs.
  • Programmieren des Standard-Anfahrgangs.

In der Scania-Werkstatt lassen sich weitere Parameter einstellen:

  • Maximal zulässiger höchster Anfahrgang.
  • Manueller Eingriff in den programmierten Anfahrgang eingeschaltet/ausgeschaltet.
  • Power-Modus eingeschaltet/ausgeschaltet.
  • Kickdown eingeschaltet/ausgeschaltet.
  • Zurücksetzen bei niedriger Leerlaufdrehzahl eingeschaltet/ausgeschaltet.

Servicevorteile

Scania Opticruise ist in das Getriebegehäuse eines kompletten Standardgetriebes von Scania integriert, und zwar in die 8-, 12- oder 12+2-Gang-Getriebe mit oder ohne Scania Retarder und mit ganz normalen Nebenantriebsoptionen.

Auch die Kupplung ist ein Standardbauteil. Nur die externen Betätigungssysteme unterscheiden sich von einer serienmäßigen Kupplung.

Diese Philosophie gewährleistet die Verfügbarkeit von Teilen und Service, überall dort, wo das Fahrzeug eingesetzt wird. Scania-Techniker sind von Grund auf mit allen Komponenten vertraut und verfügen über alle notwendigen Werkzeuge. Die einzigen Dinge, die für Opticruise speziell konstruiert sind, sind das Gehäuse auf dem Getriebe mit pneumatischer Schaltsteuerung sowie der elektrohydraulische Kupplungszylinder für die automatische Kupplung mit integriertem Neigungssensor.

Im Falle eines Kupplungsfehlers ist ein Notfahrprogramm, Limp-Home, in das System integriert. Die automatischen Schaltvorgänge erfolgen dann ohne Verwendung der Kupplung (normaler Bedienmodus des Systems mit Kupplungspedal). Das Anfahren ist mithilfe des Zündschlüssels und des Anlassers möglich. Das Fahrzeug wird ausgeschaltet, indem ganz einfach die Zündung ausgeschaltet wird. Dies gilt für beide Systeme, d. h. die Version mit Kupplungsversion sowie für die automatisierte Ausführung.

Meilensteine – automatisiertes Schalten

Scania Opticruise ist eine im Hause Scania entwickelte Lösung, die mithilfe eines serienmäßigen mechanischen Getriebes die Schaltvorgänge automatisiert. Die einzigartige Komponente des Getriebes ist eine spezielle Getriebeabdeckung, die mit pneumatischen Schaltzylindern und Positionssensoren ausgestattet ist. Dieses Konzept bietet weitreichende Vorteile beim Einbau ins Fahrgestell (die Installation entspricht der eines Systems mit manuellem Getriebe in jeder Weise), für den Aufbauhersteller sowie für den Einbau von Nebenantrieben. Das hohe Maß an Vereinheitlichung von Teilen erleichtert Wartung und Reparaturen und trägt gleichzeitig dazu bei, dass die gesamte Serviceorganisation von Scania von Anfang an mit Scania Opticruise bestens vertraut ist.

Das System wurde 1994 vorgestellt. Heute rollen fast 150.000 Lkw und Busse weltweit mit Scania Opticruise – seine große Akzeptanz beim Kunden macht das bahnbrechende System zu einem der bevorzugtesten automatisierten Schaltsysteme des Marktes überhaupt.

  • 1970er-Jahre: Pneumatische Schaltsysteme bewähren sich auf Testständen im Labor. Neue computergesteuerte Schaltteststände werden entwickelt. Die Idee wird geboren: „Warum das nicht in einen Lkw einbauen?“
  • 1980er-Jahre: Das System mit dem Namen Computer-Aided Gearchanging (CAG) wird 1984 vorgestellt, eine bahnbrechende Entwicklung. Die besten Gänge werden berechnet, dann automatisch eingelegt, wenn der Fahrer die Kupplung kommen lässt. Ende der 80er-Jahre laufen die ersten Versuche mit computergesteuerten Schaltsystemen an. Zu diesen Versuchen zählt auch der Scania Retarder, der damals entwickelt wird. Die Retarder-Steuerung wird von Anfang an integriert. Einige Tests laufen mit automatisierter Kupplung, aber auch mit einem Drehmomentwandler.
  • 1990er-Jahre: Anfang der 90er-Jahre reicht Scania eine Reihe von Patenten für zwei Entwicklungen aus dem eigenen Hause ein: für ein Zusatz-Bremssystem (Retarder) und ein automatisiertes mechanisches Schaltsystem. Zu diesen Patenten gehört eine große Zahl von Software-Entwicklungen und es wird deutlich, welch großes Potenzial in elektronischer Steuerung steckt. Der Scania Retarder wird 1993 vorgestellt, er ist das erste System seiner Art mit automatisierter Geschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken. Außerdem ist die Retarder-Funktion in das Bremspedal integriert. 1994 beginnen umfassende Feldtests mit Scania Opticruise. Das automatisierte Schaltsystem wurde der Presse im Rahmen einer Veranstaltung in Angers, Frankreich, im Dezember vorgestellt. Die Öffentlichkeit lernt das System ein Jahr später kennen, als die Scania-Lkw der Baureihe 4 auf den Markt kommen.
  • 2000: Zur Jahrtausendwende hat sich Scania Opticruise als der Bestseller unter den automatisierten Schaltsystemen des Marktes fest etabliert. Das System wird kontinuierlich weiterentwickelt. Künftige Schritte optimieren die Schaltstrategie, auch in Kombination mit der Markteinführung der R-Serie von Scania im Jahre 2004, der neuen Getriebegeneration und der Euro 4-Motoren von Scania 2005 sowie der neuen Euro 5 EGR-Motorplattform im Jahr 2007.

Quelle: Scania