2.11 Marktausrichtung der Binnenhäfen verbessern

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Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnenhäfen

Ausgangslage

Als entwicklungshemmend erweist sich in einigen öffentlichen Binnenhäfen die Bewirtschaftung durch die öffentliche Hand, die in einigen Fällen eine flexible, an den Bedürfnissen der Unternehmen orientierte Marktausrichtung und wirksames Marketing verhindern kann. Das fehlende professionelle Marketing und die Ausrichtung auf regionale Märkte können sich bei kleineren Binnenhäfen negativ auf die Möglichkeiten für den Aufbau multimodaler Verkehre sowie das Angebot an Dienstleistungen auswirken.

Die Gemeindeordnungen von Kommunen und Vereinbarungen über die Arbeitszeiten der Beschäftigten schränken die Betriebszeiten der Häfen auf wenige Stunden pro Tag ein, so dass außerhalb dieser Zeiten keine Schiffe abgefertigt werden können. Dadurch werden die Entwicklungspotenziale der Häfen stark eingegrenzt.

Beschreibung der Maßnahmen

Der Bund

  • erwartet von den Binnenhäfen, dass sie verstärkt Maßnahmen zur Professionalisierung des Hafenmarketings ergreifen.
  • unterstützt gemeinsame Vermarktungsinitiativen der Binnenhäfen im Ausland im Rahmen der Vermarktungsstrategie des Logistics Council Germany (LCG).
  • erwartet von den Ländern, dass sie ebenfalls im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren solche Initiativen unterstützen.
  • erwartet von den Binnenhäfen, dass sie Initiativen ergreifen, um enger mit den Seehäfen zu kooperieren.
  • erwartet von der Binnenhafenwirtschaft, dass sie sich stärker mit den produzierenden und verladenden Industrien vernetzen, um eine verbesserte Einbindung in die überregionalen Logistikketten zu erzielen.
  • erwartet von den Kommunen, dass sie die in den Gemeindeordnungen festgelegten Hafenbetriebszeiten der Nachfrage entsprechend prüfen und gegebenenfalls erweitern.
  • erwartet von den Sozialpartnern, dass sie die Vereinbarungen über die Arbeitszeiten der Hafenbeschäftigten der Nachfrage entsprechend prüfen und gegebenenfalls erweiterte Arbeitszeitregime aushandeln.

Auswirkungen

Durch eine Professionalisierung des Hafenmarketings, gemeinsame Vermarktung der Binnenhäfen und stärkere Vernetzung mit den Seehäfen und der produzierenden und verladenden Industrie können Marktanteile hinzugewonnen und der Modal-Split zugunsten der Binnenschifffahrt verbessert werden. Die Häfen sollen in die Lage versetzt werden, Schiffe auch außerhalb der Kernarbeitszeiten abzufertigen und somit ihren Umschlag zu erhöhen. Dazu müssen in einigen Fällen die Arbeitszeitvereinbarungen für die Beschäftigten in den Binnenhäfen angepasst werden.

Verantwortung

Für die Verbesserung der Vermarktung und stärkeren Vernetzung der Unternehmen und Häfen ist die Binnenhafenwirtschaft zuständig. Änderungen der Hafenbetriebszeiten fallen in die Zuständigkeit der Gemeinden. Die Aushandlung der Arbeitszeiten ist Aufgabe der Sozialpartner.

Haushaltsrelevanz

Die Förderung der gemeinsamen Vermarktung wird durch die Häfen und ggf. die Länder finanziert. Die anderen Maßnahmen sind haushaltsneutral.

EU-Relevanz

Keine.

Umsetzungszeitraum

Mittelfristige Aufgaben.

Fussnoten


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