Bedarfsverlauf: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 13. Januar 2015, 14:20 Uhr

Definition

Als Bedarfsverlauf wird der Bedarf eines bestimmten Produkts im Zeitverlauf gesehen.

Arten des Bedarfsverlaufs

zufälliger Bedarfsverlauf

Bei dieser Verlaufsart schwankt der Bedarf sehr stark und ohne erkennbares Muster. Hierbei ist es sehr schwer bis unmöglich optimale Bestellmengen in geplanten Intervallen zu disponieren.

saisonaler Bedarfsverlauf

Der saisonale Bedarfsverlauf zeichnet sich durch starke Bedarfsschwankungen in einigermaßen regelmäßigen Abständen aus. Hier sollten die Lagerbestände schon vor Saisonbeginn aufgefüllt werden.

Trendverläufe

Als Trendverlauf bezeichnet man Bedarfsverläufe die sich über eine längere Zeit im Vergleich zur jeweiligen Vorperiode immer in die gleiche Richtung bewegen.

  • positiver Trendverlauf - stetig steigender Bedarf
  • negativer Trendverlauf - stetig sinkender Bedarf

Als Sonderfälle die immer stärker an Bedeutung gewinnen sind hier noch Trendverläufe mit

  • degressivem Verlauf
  • progressivem Verlauf

zu nennen.

Durch die in vielen Bereichen immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen ändern sich auch bei immer mehr Produkten die Bedarfsverläufe. So ist es heute beispielsweise bei Elektronikprodukten üblich das der Bedarfsverlauf zur Produkteinführung progressiv ansteigt und irgendwann ein Niveau erreicht bei dem der Markt gesättigt ist. Die Verkäufe gehen zurück weil oft nur noch defekte Produkte ersetzt werden müssen. Zum Ende der Produktlebenszeit, wenn ein Nachfolgemodell angekündigt wird geht der Bedarfsverlauf dann degressiv gegen Null.

konstanter Bedarfsverlauf

Beim konstanten Bedarfsverlauf ändert sich der Bedarf über die Zeit kaum. Eine Bäckerei in einem kleinen Dorf wird immer ähnlich viel Brot verkaufen.

konstanter Bedarf mit Spitze

Um bei der oben genannten Bäckerei zu bleiben: Steht das jährliche Dorffest an, haben die örtlichen Vereine die für das leibliche Wohl der Besucher sorgen, einen "Spitzenbedarf" an Brötchen

Strukturbruch

Ein Strukturbruch stellt eine plötzliche und längerfristige Bedarfsänderung dar. Ein Strukturbruch kann sich durch wirtschaftliche oder politische Änderungen ergeben. So wird es bei unserer kleinen Bäckerei einen negativen Strukurbruch geben wenn im gleichen Dorf noch eine Bäckerei eröffnet. Zu einem positiven Strukturbruch kann es beispielsweise durch politische Förderprogramme für ein bestimmtes Produkt kommen.

Kombination der Verlaufsarten

Bei der Analyse vergangener Bedarfe wird man oft feststellen das mehrere der oben genannten Verlaufsarten in Kombination miteinander auftreten. So kann ein eigentlich saisonaler Bedarf durchaus auch einen negativen Trend aufweisen.

Nutzen der Veralufsarten

Die verschiedenen Verlaufsarten werden in der Beschaffungslogistik für die Bedarfsplanung genutzt.