Ablaufanalyse
Inhaltsverzeichnis
Definition
Die Ablaufanalyse ist ein Verfahren der Arbeitswissenschaften. Sie ist eine Ist-Zustands-Analyse, nach der Definition der REFA eine Untersuchung von Arbeitsabläufen sowie deren Darstellung und Bewertung. Als Methoden für die Untersuchung von Arbeitsabläufen kommen beispielsweise:
in Frage.
Zur Darstellung werden:
angefertigt.
Während der Analyse wird das Zusammenwirken von beteiligten Personen, Betriebsmitteln und dem Arbeitsgegenstand untersucht. Dabei sind:
- zeitliche
- logische
- räumliche
- menschliche
- technische
Aspekte zu berücksichtigen.
Herkunft
Wichtige Grundlagen für die Arbeitsablaufanalyse schaffte Frank B. Gilbreth, der als Begründer des Bewegungsstudiums gilt. Er hatte bei Beobachtungen festgestellt das Arbeiter häufig unnötige Bewegungen ausführen und damit Energie verschwenden. Durch die Analyse von Filmaufnahmen und Zeitmessungen konnte er für den Menschen 17 Bewegungsabläufe beschreiben die zur Arbeitsausführung nötig sind. Diese Bewegungsabläufe nannte er "Therbligs" (Gilbreth rückwärts gelesen). Um die Arbeitsabläufe zu optimieren entfernte er jeden Bewegungsablauf der nicht dem Arbeitsfortschritt diente.
Beschreibung
Die Arbeitsablaufanalyse ist das wichtigste Verfahren der Arbeitswissenschaften um Arbeitsabläufe zu rationalisieren. Dabei werden komplexe Arbeitsverfahren in übersichtliche Ablaufabschnitte oder Teil- und Elementarprozesse zerlegt um eine klare Darstellung zu ermöglichen. Daraus ergibt sich ein Aufgabengliederungsgerüst das den Gesamtprozess in seine Einzelprozesse zerlegt darstellt und die Beziehungen der einzelnen Teilprozesse untereinander aufzeigt.
Durch systematisches Vorgehen liefert die Arbeitsablaufanalyse eine differenzierte Beschreibung des aktuellen Zustandes und bildet damit die Grundlage für die Konzeption des gewünschten Soll-Zustandes. Auf die Arbeitsablaufanalyse folgt in der Regel eine Ablaufsynthese.
Gliederung der Arbeitsschritte
Die Gliederung der einzelnen Arbeitsschritte kann auf verschiedene Art erfolgen, so können die durchzuführenden Tätigkeiten beispielsweise in vorbereitende und ausführende Tätigkeiten gruppiert werden. Hierbei sind die vorbereitenden Tätigkeiten diejenigen bei denen das Arbeitssystem durch Rüsten auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitet wird. Diese Tätigkeiten werden meist pro Arbeitsauftrag nur einmalig ausgeführt. Während der ausführenden Tätigkeiten wird die Eingabe in das Arbeitssystem zum Arbeitsprodukt verändert.
Eine weitere Möglichkeit der Gliederung ist die Aufteilung in unbeeinflussbare und beeinflussbare Ablaufabschnitte, wobei die beeinflussbaren Abschnitte noch einmal in voll beeinflussbare und bedingt beeinflussbare Ablaufabschnitte unterteilt werden. Bei den voll beeinflussbaren Abläufen hängt die dafür benötigte Zeit ausschließlich vom Menschen ab. Bei den unbeeinflussbaren Arbeitsabläufen kann der Mensch bei Einhalten der vorgeschriebenen Arbeitsverfahren und -methoden die benötigte Zeit nicht beeinflussen. Bedingt beeinflussbare Abläufe kann der Arbeiter bis zu einem gewissen Grad, soweit das Arbeitsverfahren und die eingesetzten Methoden dies zulassen, beeinflussen.