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Aktuelle Version vom 12. März 2014, 07:21 Uhr
Als Einlagerung wird der Vorgang bezeichnet, bei dem die zu lagernde Ware in das Lager verbracht wird. Früher nutzte man Lagerfachkarten um die Einlagerung zu dokumentieren. Heutzutage wird der Lagerbestand durch eine Wareneingangsbuchung in einem EDV-System erhöht und schließlich per Einlagerungsbuchung eingelagert.
Inhaltsverzeichnis
Einlagerungsgrundsätze
Die Einlagerung sollte je nach Anforderung und Ware einem Einlagerungsgrundsatz wie beispielsweise FeFo, FiFo oder LiFo folgen.
Einlagerungsstrategien
Grundsätzlich werden zwei unterschiedliche Strategien der Einlagerung unterschieden:
- Starre Einlagerung
- Flexible Einlagerung
Bei beiden Vorgehensweisen sollte jedoch auch darauf geachtet werden, dass der Lagerplatz der ABC-Klasse des Artikels entspricht. Weiterhin sind natürlich die sicherheitstechnischen Aspekte wie Zusammenlagerungsverbote und Gewichtsgrenzen zu beachten.
Festplatzsystem
Die starre Einlagerung wird im allgemeinen als Festplatzsystem bezeichnet, weil dabei jedem Artikel ein fester Lagerplatz der nur mit diesem Artikel belegt werden darf zugeordnet ist. Da die Kapazität auf dem Hauptlagerplatz oftmals nicht für eine komplette Lieferung ausreicht sind häufig Höchstbestände definiert. Die Menge die über den maximal zulässigen Bestand hinaus geht, wird auf Reservelagerplätzen eingelagert. Fällt der Bestand auf dem Hauptlagerplatz unter den Meldebestand wird ein Umlagerungsvorschlag erzeugt, mit dem der Nachfüllbestand aus dem Reservelager angefordert wird.
Das Festplatzsystem eignet sich hervorragend für Sortimente mit gleichmäßiger Umschlagshäufigkeit. Der große Vorteil besteht darin das der Kommissionierer mit der Zeit die Lagerplätze kennenlernt und somit die Zeit für das Suchen des richtigen Artikels reduziert wird. Ebenso wird die Wahrscheinlichkeit des "vergreifens" minimiert.
Als Nachteil muss der oftmals nötige Nachschub gesehen werden, denn hierbei wird eine Lagerbewegung durchgeführt die im KAIZEN durchaus als Verschwendung angesehen werden kann. Unterliegt die Umschlagshäufigkeit großen Schwankungen müssen immer wieder kleinere Lagerplätze aufgelöst und größere angelegt werden. Im Gegenzug müssen auch größere Lagerplätze immer wieder gegen kleinere ausgetauscht werden, da ansonsten unnötig viel Lagerfläche ungenutzt für bestimmte Artikel reserviert bleibt. Wenn sich die ABC-Klasse eines Artikels ändert muss dieser auf einen anderen Lagerplatz umgelagert werden.
chaotische Lagerhaltung
Erfolgt die Einlagerung nach dem flexiblen Einlagerungssystem wird in der Praxis von einem chaotischen Lagersystem gesprochen. Hierbei wird dem jeweiligen Artikel kein Lagerplatz fest zugeordnet, bei der Einlagerung wird ein beliebiger Lagerplatz der für den Artikel geeignet ist, belegt. Reicht der Platz auf einem einzelnen Lagerplatz nicht aus wird die Ware auf mehrere Lagerplätze verteilt.
Durch dieses System kann der vorhandene Platz im Lager viel flexibler genutzt werden. Kommen neue Teile in das Sortiment können diese einfach eingelagert werden. Wenn Ware umgelagert werden muss, kann dies relativ einfach durch Umbuchung erfolgen, es muss kein Lagerplatz wie beim Festplatzsystem freigegeben oder reserviert werden.
Bei diesem System ist der Einsatz eines Lagerverwaltungssystems unumgänglich, da das Auffinden bestimmter Teile bei Ausfall des Computersystems nahezu aussichtslos ist, sollten Notfallstrategien für diesen Fall bereitgehalten werden.
Doppelspiel
Beim Einsatz einer Lagerverwaltungssoftware mit Staplerleitsystem wird häufig das sogenannte Doppelspiel zur Einlagerung genutzt. Dabei erhält der Lagermitarbeiter nach einer Auslagerung einen Einlagerungsauftrag. Hierdurch werden Leerfahrten erheblich reduziert. Ist das Lager mit einer Verschieberegalanlage ausgerüstet können durch das Doppelspiel außerdem die Regalbewegungen deutlich verringert werden.