Einlagerung: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Einlagerung''' wird der Vorgang bezeichnet, bei dem die zu [[Lagerung|lagernde]] [[Ware]] in das [[Lager]] verbracht wird. Früher nutzte man [[Lagerfachkarte]]n um die Einlagerung zu dokumentieren. Heutzutage wird der [[Lagerbestand]] durch eine [[Wareneingangsbuchung]] in einem EDV-System erhöht und schließlich per [[Einlagerungsbuchung]] eingelagert.
 
Als '''Einlagerung''' wird der Vorgang bezeichnet, bei dem die zu [[Lagerung|lagernde]] [[Ware]] in das [[Lager]] verbracht wird. Früher nutzte man [[Lagerfachkarte]]n um die Einlagerung zu dokumentieren. Heutzutage wird der [[Lagerbestand]] durch eine [[Wareneingangsbuchung]] in einem EDV-System erhöht und schließlich per [[Einlagerungsbuchung]] eingelagert.
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== Einlagerungsstrategien ==
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Grundsätzlich werden zwei unterschiedliche Strategien der Einlagerung unterschieden:
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* Starre Einlagerung
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* Flexible Einlagerung
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Bei beiden Vorgehensweisen sollte jedoch auch darauf geachtet werden, dass der Lagerplatz der [[ABC-Klasse]] des Artikels entspricht. Weiterhin sind natürlich die sicherheitstechnischen Aspekte wie [[Zusammenlagerungsverbot]]e und Gewichtsgrenzen zu beachten.
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=== Festplatzsystem ===
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Die starre Einlagerung wird im allgemeinen als '''Festplatzsystem''' bezeichnet, weil dabei jedem Artikel ein fester Lagerplatz der nur mit diesem Artikel belegt werden darf zugeordnet ist. Da die Kapazität auf dem [[Hauptlagerplatz]] oftmals nicht für eine komplette Lieferung ausreicht sind häufig [[Höchstbestand|Höchstbestände]] definiert. Die Menge die über den maximal zulässigen [[Bestand]] hinaus geht, wird auf [[Reservelagerplatz|Reservelagerplätzen]] eingelagert. Fällt der Bestand auf dem Hauptlagerplatz unter den [[Meldebestand]] wird ein [[Umlagerungsvorschlag]] erzeugt, mit dem der [[Nachfüllbestand]] aus dem [[Reservelager]] angefordert wird.
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Das Festplatzsystem eignet sich hervorragend für [[Sortiment]]e mit gleichmäßiger [[Umschlagshäufigkeit]]. Der große Vorteil besteht darin das der Kommissionierer mit der Zeit die Lagerplätze kennenlernt und somit die Zeit für das Suchen des richtigen Artikels reduziert wird. Ebenso wird die Wahrscheinlichkeit des "vergreifens" minimiert.
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Als Nachteil muss der oftmals nötige Nachschub gesehen werden, denn hierbei wird eine [[Lagerbewegung]] durchgeführt die im [[KAIZEN]] durchaus als Verschwendung angesehen werden kann. Unterliegt die Umschlagshäufigkeit großen Schwankungen müssen immer wieder kleinere Lagerplätze aufgelöst und größere angelegt werden. Im Gegenzug müssen auch größere Lagerplätze immer wieder gegen kleinere ausgetauscht werden, da ansonsten unnötig viel Lagerfläche ungenutzt für bestimmte Artikel reserviert bleibt. Wenn sich die ABC-Klasse eines Artikels ändert muss dieser auf einen anderen Lagerplatz umgelagert werden.
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=== chaotische Lagerhaltung ===
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Erfolgt die Einlagerung nach dem flexiblen Einlagerungssystem wird in der Praxis von einem chaotischen Lagersystem gesprochen. Hierbei wird dem jeweiligen Artikel kein Lagerplatz fest zugeordnet, bei der Einlagerung wird ein beliebiger Lagerplatz der für den Artikel geeignet ist, belegt. Reicht der Platz auf einem einzelnen Lagerplatz nicht aus wird die Ware auf mehrere Lagerplätze verteilt. Durch dieses System kann der vorhandene Platz im Lager viel flexibler genutzt werden.

Version vom 27. September 2012, 18:14 Uhr

Als Einlagerung wird der Vorgang bezeichnet, bei dem die zu lagernde Ware in das Lager verbracht wird. Früher nutzte man Lagerfachkarten um die Einlagerung zu dokumentieren. Heutzutage wird der Lagerbestand durch eine Wareneingangsbuchung in einem EDV-System erhöht und schließlich per Einlagerungsbuchung eingelagert.

Einlagerungsstrategien

Grundsätzlich werden zwei unterschiedliche Strategien der Einlagerung unterschieden:

  • Starre Einlagerung
  • Flexible Einlagerung

Bei beiden Vorgehensweisen sollte jedoch auch darauf geachtet werden, dass der Lagerplatz der ABC-Klasse des Artikels entspricht. Weiterhin sind natürlich die sicherheitstechnischen Aspekte wie Zusammenlagerungsverbote und Gewichtsgrenzen zu beachten.

Festplatzsystem

Die starre Einlagerung wird im allgemeinen als Festplatzsystem bezeichnet, weil dabei jedem Artikel ein fester Lagerplatz der nur mit diesem Artikel belegt werden darf zugeordnet ist. Da die Kapazität auf dem Hauptlagerplatz oftmals nicht für eine komplette Lieferung ausreicht sind häufig Höchstbestände definiert. Die Menge die über den maximal zulässigen Bestand hinaus geht, wird auf Reservelagerplätzen eingelagert. Fällt der Bestand auf dem Hauptlagerplatz unter den Meldebestand wird ein Umlagerungsvorschlag erzeugt, mit dem der Nachfüllbestand aus dem Reservelager angefordert wird.

Das Festplatzsystem eignet sich hervorragend für Sortimente mit gleichmäßiger Umschlagshäufigkeit. Der große Vorteil besteht darin das der Kommissionierer mit der Zeit die Lagerplätze kennenlernt und somit die Zeit für das Suchen des richtigen Artikels reduziert wird. Ebenso wird die Wahrscheinlichkeit des "vergreifens" minimiert.

Als Nachteil muss der oftmals nötige Nachschub gesehen werden, denn hierbei wird eine Lagerbewegung durchgeführt die im KAIZEN durchaus als Verschwendung angesehen werden kann. Unterliegt die Umschlagshäufigkeit großen Schwankungen müssen immer wieder kleinere Lagerplätze aufgelöst und größere angelegt werden. Im Gegenzug müssen auch größere Lagerplätze immer wieder gegen kleinere ausgetauscht werden, da ansonsten unnötig viel Lagerfläche ungenutzt für bestimmte Artikel reserviert bleibt. Wenn sich die ABC-Klasse eines Artikels ändert muss dieser auf einen anderen Lagerplatz umgelagert werden.

chaotische Lagerhaltung

Erfolgt die Einlagerung nach dem flexiblen Einlagerungssystem wird in der Praxis von einem chaotischen Lagersystem gesprochen. Hierbei wird dem jeweiligen Artikel kein Lagerplatz fest zugeordnet, bei der Einlagerung wird ein beliebiger Lagerplatz der für den Artikel geeignet ist, belegt. Reicht der Platz auf einem einzelnen Lagerplatz nicht aus wird die Ware auf mehrere Lagerplätze verteilt. Durch dieses System kann der vorhandene Platz im Lager viel flexibler genutzt werden.