Lagerhalle
Lagerhalle
Eine Lagerhalle ist ein großes, meist eingeschossiges Gebäude, das primär zur Lagerung und Aufbewahrung von Waren, Gütern und logistischen Beständen dient[1]. Heutzutage fungiert eine Lagerhalle hauptsächlich als Wetterschutz für die gelagerten Güter[2].
Aufbau und Eigenschaften
Typische Merkmale einer modernen Lagerhalle umfassen:
- Große, offene Grundflächen
- Hohe Decken für effiziente Regallagersysteme
- Robuste Bodenkonstruktion für schwere Transportfahrzeuge
- Moderne Be- und Entladerampen
- Klimatisierte oder temperaturgeregelte Bereiche
In vielen modernen Lagerhallen wird die Hallenstruktur häufig von der eingebauten Regalanlage getragen. Dies gilt jedoch nicht für ältere Lagerhallen oder Hallen ohne tragende Regalkonstruktion[3].
Bauformen
"Typische" Lagerhalle
Der Begriff "typische" Lagerhalle bezieht sich auf die am häufigsten verwendete und standardisierte Form von Lagerhallen, die in der Industrie und Logistik weit verbreitet sind. Diese Bauform zeichnet sich durch folgende Merkmale aus[4]:
Konstruktion
Die "typische" Lagerhalle wird meist als Stahlhalle errichtet. Sie besteht aus einer Rahmenkonstruktion aus C-Profilen, die aus gebogenem Stahlblech gefertigt werden. Diese Bauweise ermöglicht eine leichte, aber dennoch stabile Struktur.
Grundriss und Aufbau
- Rechteckiger Grundriss
- Einstöckig und ebenerdig
- Große, offene Innenfläche für maximale Raumnutzung
- Höhe zwischen 6 m und 12 m (Unterkante Binder)
Dach
- Häufig Schrägdach, da wirtschaftlicher als Flachdach
- bei ausreichender Dachneigung sind stützenfreie Spannweiten von über 60 m möglich
Tore und Zugänge
- Große Tore mit einer Durchfahrtshöhe von mindestens 4,5 m, idealerweise 5 m, um LKW-Beladung zu ermöglichen
- Oft mit Vordach (ca. 5 m) als zusätzlicher Witterungsschutz beim Be- und Entladen
Innenaufteilung
- Flexible Einteilung in verschiedene Bereiche wie Wareneingang, Kommissionierung, Fertigung und Büros
- Möglichkeit zur Installation von Regallagersystemen oder Nutzung als Blocklager
Material und Brandschutz
- Häufig in F30-Bauweise (30 Minuten feuerwiderstandsfähig) errichtet
- Verwendung von Holz und speziell beschichtetem Stahl für verbesserten Brandschutz
Erweiterbarkeit
- Modulares Design ermöglicht einfache Anpassung und Erweiterung
Die "typische" Lagerhalle bietet somit eine standardisierte, kosteneffiziente und flexible Lösung für verschiedene Lager- und Logistikanforderungen. Neben der "typischen" Lagerhalle existieren auch Sonderbauformen:
Traglufthalle
Eine Traglufthalle ist eine stützenlose Konstruktion, die über ein Gebläse stabilisiert wird. Sie bietet folgende Vorteile[5]:
- Schnelle Aufbauzeit (oft innerhalb eines Tages)
- Flexibilität und einfacher Abbau
- Kostengünstig im Vergleich zu Massivbauweise
Runddachhalle
Runddachhallen zeichnen sich durch ihre charakteristische Dachform aus und bieten[6]:
- Optimale Raumausnutzung durch die runde Form
- Hohe Stabilität durch die Dachkonstruktion
Isolierte Stahlhalle
Isolierte Stahlhallen sind besonders für Arbeitsplätze geeignet und bieten[7]:
- Verbesserte Schalldämmung
- Effiziente Wärmedämmung für wirtschaftliches Heizen
Wirtschaftliche Bedeutung
Lagerhallen spielen eine zentrale Rolle in der modernen Logistikkette. Sie ermöglichen eine effiziente Zwischenlagerung, Sortierung und Verteilung von Produkten[8].
Quellen
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie: Logistiklexikon, 2020
- ↑ Deutsches Logistik-Zentrum, Jahresbericht 2022
- ↑ Herchenbach Industrial, Wetterschutz für Leichtbauhallen, 2025
- ↑ Industriebau-online.de, Lagerhallen: Typen, Bauformen und Ausstattung, 2024
- ↑ derbwler.de, Traglufthallen: Vorteile, Konstruktion und Kosten, 2021
- ↑ IndustryStock.de, Runddachhallen Hersteller, Händler, Lieferanten, 2014
- ↑ Hallenbauer.de, Stahlhalle isoliert - Wärmedämmung und mehr, 2025
- ↑ Deutsches Logistik-Zentrum, Jahresbericht 2022